Am 6.9.2014 war es nun endlich so weit, unsere Dampferfahrt zum Sommerausklang sollte stattfinden. Dazu hatten wir unsere befreundete SHG aus Magdeburg eingeladen und diese hatte auch prompt mit einer regen Beteiligung zu gesagt, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben.
Der erste Blick am Morgen in die Tageszeitung löste einen großen Schreck aus, es gab die Ankündigung, dass der öffentliche Bahnverkehr für mehrere Stunden bestreikt wird. Dank des schnellen Reagierens unserer SHG Sprecherin und ihres Mannes, konnten alle Teilnehmer telefonisch informiert werden und kurzfristig kleine Fahrgemeinschaften gebildet werden. Auch die Magdeburger kamen trotz großen Verkehrsaufkommens pünktlich am Treptower Hafen an und so hieß es um 10.30Uhr, Leinen los.
Unser graubärtiger Kapitän, sah schon wie ein alter Seebär aus und er manövrierte uns für die nächsten Stunden, sicher durch die Berliner Gewässer.
Unser Ziel war die Woltersdorfer Schleuse, vorbei an Köpenick, Friedrichhagen, Erkner, Großen Müggelsee, die Müggelspree, und nicht zu vergessen Neu Venedig.
Wer Neu Venedig nicht kennt ist begeistert, es ist eine Kleingartenkolonie am Wasser, die es schon zu DDR Zeiten gab. Sie ist mit dem heutigen Standard aufgehübscht, wie der Berliner so schön sagt. Man sieht kleine einfache Wochenenddatschen, neben prunkvollen Häusern und toll gestalteten Gärten und natürlich hat jeder einen Bootssteg mit passendem Gefährt.
Auf der ganzen Dampferfahrt bemerkt man, dass man versucht hat die Natur, sowie die Architektur hier in Einklang zu bringen, so dass eine harmonische Landschaft entstanden ist. Unser Ausflugstag war wohl auch ein begehrter Tag zum Heiraten, wir haben auf der ganzen Fahrt fünf Brautpaare zu Wasser und am Land gesehen.
Einige von uns hatten es sich auf das Sonnendeck gesetzt, wer weiß - vielleicht war es die letzte Gelegenheit die Sonnenstrahlen zu genießen. Die anderen haben es sich im inneren Bereich gemütlich gemacht. Es gab viele private Gespräche, aber natürlich kamen auch die Prothesenprobleme nicht zu kurz. Wie ist der Eine oder andere über die heißen Sommermonate gekommen, gab es Druckstellen und wie wurden diese versorgt? Einige von uns haben auch eine neue Versorgung bekommen und sprachen über ihre Erfahrungen.
Für das leibliche Wohl wurde besten gesorgt, Hut ab vor der Köchin, denn die Kombüse auf solchen Schiffen ist sehr klein und hier ein schmackhaftes Essen zu zaubern, sicher eine Kunst.
Die Zeit verging wie im Fluge und ehe wir uns versahen waren wir in Woltersdorf, wir legten hier an und hatten 1,5 Stunde Landgang. Einige sahen sich das Geschehen der Schleuse an, andere genossen einen Kaffee oder Eis im Biergarten.
Alle waren sich einig, der Wettergott hatte es heute mit uns einbeinigen Seepiraten besonders gut gemeint. Die Sonne verwöhnte uns den ganzen Tag und hinterließ bei dem Einen oder anderen auch einen Sonnenbrand. Die Heimfahrt verging wie immer viel zu schnell, trotz des großen Verkehrs auf dem Wasser. Gegen 18.00 Uhr legten wir wieder wohlbehalten im Treptower Hafen an.
Zum Abschied gab es noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung, natürlich vor unserem Dampfer.
Leider hat es dann einige auf Ihrem Weg nach Hause mit einem heftigen Gewitter und Starkregen überrascht, aber das hat unsere Stimmung nicht nachhaltig beeinflusst.
Na dann, Mast und Schottbruch
Vielleicht gibt es im nächsten Jahr eine Fortsetzung auf dem Wasser und wenn Ihr wollt, dann auch mit Euch!