Veranstaltungen 2016
farbig und unterstrichende Textzeilen beinhalten einen Bericht
Dezember
- 1.12.2016 Gruppentreffen
- Weihnachtsfeier mit SHG Magdeburg und Orth.-Techniker in der Villa Donnmersmarck ab 15.00 Uhr
- 8.12.2016 Weihnachtsfeier mit befreundeter SHG in Magdeburg
- 11.12.2016 Besuch vom tradionellen Weihnachtshaus der Villa Donnersmarck zum 3.Advent von 15-19 Uhr =Eintritt frei=
November
- 4.11.2016 Gruppentreffen
- Vortrag zum neuen Pflegegesetz 2017
- 11./12.11.2016 PiK-Schulung/Weiterbildung in Berlin
Oktober
- Gruppentreffen 14-10-2016
- Kerstin L. berichtet über die Endo-Exe-Prothesen Versorgung
- 9.10.2016 „Bleiben Sie Mobil″ - Was im Notfall zu tun ist!
- Besuch des Helios-Klinikum Bad Saarow Anmeldung bei Sylvia erforderlich!
September
- Gruppentreffen 9-9-2016
- Vortrag zur Konflikt- und Gewaltprävention der Berliner Polizei-Direktion 4
- 17-9-2016 Dampferfahrt mit befreundeter SHG Magdeburg
- 28-9-2016 Oktoberfest: DIE VILLA WIESEN 14.00-17.00 Uhr Ort: Villa Donnersmarck
- Wiesen-Stimmung in der Villa bei Haxn und Live Musik = Eintritt frei=
August
- 12.08.2016 Gruppentreffen
- Firma Össur stellt sich mit Herrn A.Grotzke vor
- 6.8.2016 Sommerfest der SHG in der Villa Donnersmarck
- 19.8.2016 Sommerfest der SHG Magdeburg =siehe Internes=
Juli
- 08.07.2016 Gruppentreffen
- Sommerfest der Villa Donnersmarck zum 100jährigen Bestehen der FDST
- Freitag 15.7. von 14:00-18:00 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich!
- Freitag 15.7. von 14:00-18:00 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich!
- 19.7.2016 Besuch der Lehrakademie für Physiotherapie als Probanden
- 29.7.2016 Nordic-Walking =siehe Internes=
Juni
- Gruppentreffen 10-6-2016
- 17.6.2016 Nordic-Walking =siehe Internes= =abgesagt= (Teilnehmerabsagen und wg.ungewisse akute Wetterlage)
- 26-6-2016 Fahrsicherheitstraining =siehe Internes=
Mai
- 13.05.2016 Gruppentreffen
- "Aktuelle Prothesen-Versorgung" mit Hr.Matti Hentsch v.d.Firma Gottinger
- 3.- 6.5.2016 Messebesuch der OTWorld Leipzig 2016
- 21.5.2016 Traditionelles Spargelessen mit befreundeter SHG Magdeburg
April
- 08.04.2016 Gruppentreffen
- 7-9.04.2016 Ausstellung " Miteinander leben"
- 13.04.2016 100 Jahre Fürst Donnersmarck Stiftung, Präsentation in der Reihe "Zeitenblicke" von 15.00-17.00 Uhr
Eintritt frei !
März
- 11.03.2016 Gruppentreffen
- Vorstellung vom Projekt AMT IT UP (Versorgung Amputierter in Entwicklungsländer)
- 5.3.2016 Mitgliederversammlung des BMAB in Wedemark bei Hannover
Februar
- 12.02.2016 Gruppentreffen
- Mach mit, mach's nach, mach's besser - Sport mit Gitti
- „Aktuelle Prothesen-Versorgung" (Hr. Matti Hentsch v.d. Firma Gottinger) = findet erst später statt =
- 14.02.2016 Benefizkonzert für ein Waisenhaus in Kambodscha mit Dagmar Marth und Sonny Thet und weitere
= siehe Internes = - 24.02.2016 Magdeburger-SHG stellt die Endo-Exo-Prothese in Magdeburg vor.
= weitere Info´s bei Sylvia =
Januar
- 15.1.2016 Gruppentreffen
- Jahresbericht 2015 + offene Gesprächsrunde
Dampferfahrt mit befreundeter SHG Magdeburg
Am 17.September war es mal wieder soweit. Eine Gruppe von 34 Mitgliedern der Selbsthilfegruppen Amputierten Treffpunkt Berlin-Brandenburg und Magdeburg trafen sich pünktlich am Schiffsanleger in Potsdam unterhalb des Mercure Hotels.
Nachdem wir nun alle das Schiff geentert hatten, konnten wir nun die reservierten Plätze im Salon einnehmen.
Wir starteten um 10.30 Uhr mit dem Flaggschiff der Potsdamer Schifffahrt „MS Sanssouci“. Dieses Schiff mit einer Länge von 72 Metern und einer Breite von 9 Metern ist schon von außen eine imposante Erscheinung auf der Havel. Der Salon, in dem wir es uns gemütlich gemacht hatten, kann im Bedarfsfall mit 334 Stühlen ausgestattet werden. Dieser Salon ist klimatisiert. Da die eingesetzten Bogenfenster bis zum Boden reichen, ist ein ungehinderter Blick auf die Havellandschaft von allen Plätzen aus möglich.
Von diesem „Angebot“ machten wir reichlich Gebrauch, denn vom Hafen aus ging es zur ersten Anlegestelle in Caputh. Um dorthin zu gelangen, durchquerten wir den Templiner See. Schon zu Beginn der Fahrt, gab es durch den Kapitän, nach einer herzlichen Begrüßung an Bord, ganz viele interessante Informationen rund um die Strecke. Nachdem weitere Fahrgäste in Caputh an Bord gekommen waren, ging es weiter durch den Schwielowsee nach Werder. Hier erzählten uns Frank und Silvia so einiges zur Umgebung. Weiter fuhren wir über den Großen Zernsee zum Kleinen Zernsee bis hin zum Göttinsee. Nebenbei konnten wir an den Ufern viele Angler sowie Reiher sehen. Auf dem Wasser kamen uns viele große und kleine Boote entgegen, was zu angeregten Diskussionen führte. Es wurde für und wider erörtert und wir kamen zu dem Schluss, dass man für uns nur ein Leihen in Frage käme. Vom Göttinsee aus gelangten wir über den Sacrow-Paretzer-Kanal in den Schlänitzsee und und weiter über den Kanal in der Weißer See. Von hieraus näherten wir uns den neuen Gärten mit dem Jungfernsee, an den auch der Park Glienicke grenzt. Hier befindet sich das von Schinkel errichtete Casino und das Babelsberger Schloss.
Nach dem größten Teil der Strecke riss nun auch der Himmel auf, so dass auch die Aussicht auf das Wasser und die Umgebung vom Oberdeck aus möglich waren.
Nun ging es auf die letzte Etappe. Nachdem wir die Glienicker Brücke passiert hatten, öffnete sich der Blick auf Potsdam. Der Kapitän erklärte weiterhin die Sehenswürdigkeiten rechts und links der Havel. Mich beeindruckten in diesem Teil der Havel die vielen Wassertaxis. Hier kam ich mir ein bisschen vor wie in Hamburg.
Nachdem wir den Hafen wieder erreicht hatten und alle unfallfrei von Bord gegangen waren, versammelten wir uns noch zum obligatorischen Gruppenfoto. Nach diesem, verabschiedete sich ein Teil der Reisegruppe. Der Rest fand sich noch zum Essen im mediterranen Restaurant „El Puerto“ ein.
Im Vordergrund standen auch heute wieder viele interessante Gespräche um das Thema Amputation und Prothesenversorgung. Da wir inzwischen wieder einige Neubetroffene in unserer Gruppe haben, zählt hier der Austausch untereinander doppelt. Da wird dann schon mal unter dem Tisch, oder in einem stillen Eckchen das Hosenbein hochgekrempelt und geschaut.
Mein besonderer Dank gilt den Organisatoren, ohne die ein solcher Ausflug nicht möglich wäre.
Hier könnt ihr noch einmal die Strecke nachvollziehen.
Daraus ergibt sich auch, warum es Inselrundfahrt heißt.
Sommerfest unserer Selbsthilfegruppe 2016
Eine gelungene Veranstaltung war unser Sommerfest in der Villa Donnersmarck. Bei relativ schönem Wetter trafen wir uns zahlreich im Garten der Villa. Fleißige Bienchen unserer Gruppe hatten eine lange Tafel vorbereitet.
Selbstgebackener Kuchen, zahlreich vorhanden, lies keine Wünsche offen. Für jeden Gaumen war etwas dabei. Unser Dank gilt allen „Bäckerinnen und Bäckern“. Lebhafte Diskussionen / Erfahrungsaustausch prägte die nachfolgende Zeit bei Wasser, Bier und Wein.
Es dauerte nicht lange und ein berühmter Maler aus Paris besuchte unsere Gruppe. Er war einer Einladung unserer Gruppe gefolgt. Trotz eines engen Terminplanes, fand er Zeit uns seine expressionistischen Bilder näher zu bringen. Der für einen Franzosen untypische Name Wolfgang hier in Aktion:
Plötzlich – Achtung Kultureinlage !!!! Sylvia hatte einen umfangreichen Fragenkatalog zu Themen Ex-DDR und Westberlin vorbereitet. So war für Jedermann bzw. Frau eine Möglichkeit gegeben, sein Wissen bei einem Quiz zu testen. Anschließend wurden die ersten 3 „Wissenden“ ausgezeichnet. Einige Zeit später lag der „Bruder“ vom „Maler“ auf der Bank. Er war offensichtlich in einem Krankenrevier und wurde von Schwester Sylvia betreut. Wir hatten großen Spaß mit dieser Darbietung von Wortgefechten. Langsam näherte sich das Kulturprogramm dem Ende zu.
Im Hintergrund roch es schon nach glühender Grillkohle. Nach und nach wurden alle mitgebrachten Salate und Grillsoßen mit Knoblauch, Kräutern oder anderen Gewürzen auf den Tischen
drapiert. Hier waren unsere 2 Grillmeister in Aktion. Leckere Kartoffeln, Würste und leckeres Fleisch wurden hier zubereitet.
Summa summarum war es ein erfolgreiches Treffen. Bedanken möchten wir uns, dass wir die Möglichkeit erhalten hatten, in der Villa Donnersmarck feiern zu dürfen. Und ein Dankeschön an alle, welche mit Zutaten, Kulturprogramm oder Grillen zu diesem schönen Tag beigetragen hatten.
Berlin, Brandenburg anno 2016
Rainer
Unsere Selbsthilfegruppe beim Fahrsicherheitstraining
Bei strahlendem Junisonnenschein absolvierten zwölf Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe, zwischen 42 und 88 Jahren alt, auf dem Gelände des ADAC-Fahrsicherheitszentrums im brandenburgischen Linthe ein Kompakt-Training für Pkw-Fahrer.
Dieses Projekt konnten wir mit Unterstützung der AOK-Nordost durchführen. Auch an dieser Stelle sei dem Sponsor dafür herzlich gedankt!
Warum ein Fahrsicherheitstraining für amputierte Autofahrer? Nun, trotz körperlicher Behinderung den Alltag so weit und so lange wie möglich selbständig zu meistern, ist doch das Ziel, das jeder von uns hat. Und zum Alltag gehört für viele von uns auch das Autofahren.
Die meisten von uns fahren ihr Auto mit einem speziellen Umbau, der genau ihren Bedürfnissen angepasst ist, und kommen damit hervorragend zurecht. Trotzdem werden wir mitunter mit Zweifeln und Vorurteilen konfrontiert: kann man auch mit einem Links- oder Handgas oder einer Lenkradhilfe ein guter und außerdem sicherer Autofahrer sein? Kann man genau so schnell wie Nichtbehinderte in Gefahrensituationen reagieren?
In einem Fahrsicherheitstraining wird man mit solchen Gefahrensituationen vertraut gemacht und lernt, richtig und schnell zu reagieren, vor allem einen entschlossenen Gebrauch von der Bremse zu machen.
Das mulmige Gefühl, das fast jeder der Teilnehmer anfangs hatte, konnte unser Sicherheitstrainer schnell zerstreuen. Nach einer kurzen theoretischen Einweisung und der Beschreibung des vor uns liegenden Programms ging es auf die Piste.
Einige unserer Teilnehmer hatten ihre Partner dabei und konnten diese auch als Beifahrer mit ins Auto nehmen. Für unseren Trainer war es nicht das erste Training mit Personen, die ein körperliches Handicap haben. Wie erhofft ging er mit uns allerdings nicht anders als mit sonstigen Autofahrern um.
Auf dem Gelände des ADAC erwarteten uns mehrere Fahrbahnen und Fahrflächen für verschiedene Trainingssituationen. Diese waren mit unterschiedlichen Oberflächen versehen. Außerdem konnten sie so nass gemacht werden, dass das Fahren und Bremsen bei Wasser- und Eisglätte simuliert werden konnte. Auf einer Fahrbahn konnte der Trainer elektronisch gesteuerte Wasserwände und bewegliche Wasserfontänen auftauchen lassen, die Hindernisse und Hürden simulierten. Die Kollision mit diesen Hindernissen verschaffte uns zwar eine gar nicht gewollte Wagenwäsche, war aber ansonsten ungefährlich! Außerdem gab es eine Kreisbahn.
Einfache Slalomfahrten bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten waren für einige schon die erste Herausforderung. Ein Glück, dass die Kegel aus Kunststoff waren und keinen Ton von sich geben konnten!
Ziel war: wir sollten uns an die Fahrbahn gewöhnen und dabei das Tempo steigern. Über Funk bekam jeder dabei Hinweise zu seinem Fahrverhalten.
Bei der ersten Teambesprechung, machte uns der Trainer auf zu starke Lenkausschläge und auf eine falsche Sitzhaltung im Auto aufmerksam. Wir saßen fast alle zu weit vom Lenkrad und von den Pedalen entfernt, sei es durch die Gegebenheiten der Prothese oder um einfach bequemer zu sitzen. Der Trainer erklärte uns, dass so bei einer nötigen Vollbremsung die Bremse nicht kräftig genug oder nicht vollständig durchgedrückt werden kann, um das ABS auszulösen. Ein optimaler Sitzabstand mit einer steileren Rückenlehne und somit leicht gebeugten Armen am Lenkrad bringt eine bessere Beherrschbarkeit des Autos mit sich.
Es wurde also korrigiert, wobei von uns sofort Einwände kamen: Bei den Oberschenkelamputierten drückte es in der Leiste, bei den Unterschenkelamputierten in der Kniekehle. Hier musste jetzt jeder seinen richtigen Kompromiss finden. Unser Trainer hat dieses Problem schnell erkannt und bei jedem Einzelnen die optimale Einstellung vorgeschlagen. Das stand sicher nicht im Trainingsplan, war aber für uns äußerst wichtig.
Die ersten zarten Bremsversuche und auch die Vollbremsungen erfolgten in der geänderten Sitzposition, und sofort war die Verbesserung spürbar. Auch bei erhöhtem Fahrtempo saß man fester auf dem Sitz, konnte kräftiger bremsen und war besser in der Lage, das Auto in der Fahrspur zu halten und zügig zum Stillstand zu bringen.
Die Fahrbahn wurde dann befeuchtet, um die Fahrsituationen Wasser- oder Eisglätte zu simulieren. Zu erleben, wie lang der Bremsweg bei nasser Fahrbahn wirklich ist, war sicher eine wichtige Erfahrung für jeden von uns. Und eine deutliche Mahnung, dem Wetter und der Fahrbahn angepasst zu fahren!
Unser zweiter Anlaufpunkt war die Fahrbahn, auf der Wasserhindernisse simuliert werden konnten. Die veränderbaren Einstellungen der Wasserfontänen stellten Hindernisse dar, die auch im täglichen Leben jederzeit auf der Straße auftauchen können. Es galt, die Hindernisse entweder zu umfahren oder rechtzeitig vor ihnen zum Stehen zu kommen. Schwierig war es, wenn das Wasser von allen Seiten kam und einem die Sicht nahm.
Vor allem lernte man, wie das Fahrzeug sich auf nasser Fahrbahn bei Aquaplaning verhält, denn man durfte auch nicht von der Fahrbahn abkommen. Auch hier kam es darauf an, entschlossen zu lenken und von der Bremse Gebrauch zu machen. Es bedurfte einiger Wiederholungen für jeden, bis es klappte.
Zwischendurch gab es immer wieder Teambesprechungen. Dabei erfuhren wir von unserer mit 88 Jahren ältesten Teilnehmerin, dass sie ihren Führerschein seit 1951 hat. Sie ist berechtigterweise stolz darauf, immer noch gut und sicher Auto zu fahren!
Beim letzten Anlaufpunkt ging es um das Über- und Untersteuern in einem mit Wasser rutschig gemachten Kreisverkehr. Dort sollten wir versuchen, mit zunehmender Geschwindigkeit die Fahrspur zu halten und beim Ausbrechen des Fahrzeugs eine Vollbremsung zu machen. Es bedurfte schon einiger Überwindung, in der Kurve stark zu bremsen. Aber je öfter man es versuchte, desto besser wurde es bei jedem Einzelnen. Alle Übungen zeigten uns, dass man mit dem richtigen vorausschauenden Verhalten, mit angemessener Geschwindigkeit, entschlossenem Bremsverhalten und deutlichem Abstand zum Vordermann eine Gefahrensituation entschärfen oder sogar abwenden kann. Bei einem Abschlussgespräch gab es die Möglichkeit, noch einmal Fragen zu stellen und den Tag Revue passieren zu lassen. Es gab für jeden eine Teilnahmebescheinigung, mit der man versuchen kann, bei seiner Versicherung einen Rabatt zu bekommen.
Auf die abschließende Frage an unseren Trainer, ob wir als Körperbehinderte uns nun am Steuer auf dem Trainingsgelände anders verhalten hätten als sonstige Autofahrer, erhielten wir die klare Antwort: Nein, überhaupt nicht!
Ich denke, so konnte jeder von uns bei diesem Training sein Selbstbewusstsein ein Stück weit stärken und sein Auto und seine Grenzen besser kennen lernen. Gesamturteil: Empfehlenswert!
Ein wunderschöner Tag im Mai
Am 21. Mai 2016 war es wieder einmal soweit, wir haben uns auf Bauer Schultz´es Siedlerhof in Werder auf der Elisabethhöhe zum traditionellen Spargelessen getroffen.
Das Wetter war wunderbar. Es wehte ein leichtes Lüftchen, die Sonne schien und die Lufttemperatur lag bei angenehmen 24 °C. Zuviel Wärme ist für Prothesenträger ja nicht so angenehm, da viele in ihren Linern oder Silikonschäften stark schwitzen. Dann geht die Haftung verloren, und sie können nicht mehr gut laufen.
Wir haben uns nun schon zum 3. Mal dort getroffen. Anfänglich waren wir nur 8 Personen, dieses Mal fast 40. Es waren Amputierte, zum Teil auch mit ihren Partnern oder Freunden, aus dem Umfeld Berlin-Brandenburg und von unserer befreundeten SHG aus Magdeburg dabei. Es ist schön, dass die Teilnehmerzahl stetig steigt.
Die meisten waren mit dem Auto gekommen. Es wurden Fahrgemeinschaften gebildet und für die, die mit der Bahn gekommen waren, ein Shuttle organisiert.
Es gab wieder lecker frischen Spargel satt für alle. Da es ihn in unterschiedlichen Varianten gab, war wohl für jeden etwas dabei. Ein wirklich geschmacklicher Unterschied, diese frischen Produkte aus der Region!
Es wurde natürlich auch wieder gefachsimpelt, da ja inzwischen einige unserer Mitglieder bei der OT-World in Leipzig waren.
Es hat uns gefreut, dass auch zwei Techniker mit dabei waren.
Nachdem wir uns alle den Bauch vollgeschlagen hatten, gab es nach einer Pause eine kleine Weinprobe. Bei Bauer Schultz gibt es neben Spargel und Erdbeeren auch Obstweine, Obstbrände und Whisky aus eigener Herstellung. Die Produkte können im Hofladen auch gekauft werden. Einige hatten die Gelegenheit genutzt, sich bei einer Führung die Whiskyherstellung anzusehen.
Wer jetzt immer noch nicht satt war, für den gab es noch die Möglichkeit, Erdbeeren in verschiedenen Kreationen zu genießen.
Es war ein wunderschöner Tag im Mai, an dem wir uns alle getroffen haben. Einfach ein netter Tag im Grünen, ohne über die Probleme nachzudenken, die manchmal das Leben mit Amputation nicht so einfach machen.
Ein großes Lob an zwei Betroffene, die ihren Rollstuhl zu Hause gelassen haben und mit ihrer Prothese gut gelaufen sind. Macht weiter so!
Das nächste Spargelessen in 2017 kann kommen!!!
geschrieben:
Djinan Aboul-Zahab
Messebesuch der OTWorld in Leipzig
„Innovativ, praxisnah und internationaler denn je präsentierte sich die OT World vom 3. bis 6. Mai 2016. 21.300 Besucher aus 86 Ländern kamen auf das Leipziger Messegelände, um sich über die Entwicklungen und Innovationen der Hilfsmittelversorgung zu informieren sowie über die Versorgungsqualität zu diskutieren. Der weltweit größte Branchentreff mit 542 Ausstellern und 330 Referenten aus der ganzen Welt setzte Maßstäbe für die Prothetik, Orthetik, Orthopädieschuhtechnik, Technische Rehabilitation und den Fachhandel der Zukunft“.
So bewertete der Veranstalter die Internationale Fachmesse mit Weltkongress für technische Orthopädie, Rehabilitation und Kompressionstherapie, die alle zwei Jahre in Leipzig stattfindet.
Und unsere Selbsthilfegruppe war mit 11 Teilnehmern dabei. In Fahrgemeinschaften waren wir angereist und hatten uns das Programm auf zwei Tage aufgeteilt, um entspannt durch die Hallen bummeln und viele Gespräche führen zu können.
Eine Weltmesse ist es wirklich, was in drei riesigen Hallen stattfindet: Obwohl Deutschland als führendes Herstellerland sehr viele Aussteller stellte, fielen doch die vielen Fachfirmen aus den übrigen europäischen Ländern, aber auch aus den USA, aus China und Russland auf. So konnte man viele Stände der internationalen Hersteller mit Produkten besichtigen, die man nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Und wer Interesse daran hatte, konnte einen Einblick in die Versorgungtechniken auch der „Dritten Welt“ erhalten.
Der Verfasser dieser Zeilen – und Neuling als Messebesucher - gesteht, dass er anfangs skeptisch war. Denn dies ist eine Fachmesse auf internationalem Niveau, die sich natürlich primär an Handwerk und Handel richtet. Nach dem Besuch bin ich nun allerdings davon überzeugt, dass auch ein Besuch durch Betroffene und „Kunden“ einen sehr guten Sinn macht. Nirgendwo sonst gewinnt man einen derart umfassenden und vergleichenden Blick über die Versorgungsmöglichkeiten und verschiedene Techniken. In der Regel war man als Betroffener auf den Ständen willkommen. Viele Fachleute gaben Auskünfte, machten Präsentationen und standen für Fragen zur Verfügung. Nur an ganz wenigen Ständen war nicht zu übersehen, dass man lieber mit den Fachbetrieben sprechen wollte.
Die meisten von uns haben so interessante Neuentwicklungen kennengelernt und konnten diese mit ihrer eigenen Versorgung vergleichen. Besonders spannend waren Gespräche mit den sogenannten Prothesenmodels, also Betroffenen, die Prothesen des jeweiligen Ausstellers zu Demonstrationszwecken trugen und persönlich Auskunft über Trageeigenschaften, Gebrauchsvorteile und subjektives Befinden geben konnten. Das sind Fragen, die Orthopädietechniker eben oft nicht beantworten können.
Ergänzt wurden die Informationsmöglichkeiten durch Fachvorträge und Workshops, von denen wir uns je nach Fachinteresse einige angehört haben, zum Beispiel:
- Das Finden des perfekten Mikroprozessor gesteuerten Kniegelenks
- Die Prothese: Erfassung und Darstellung von Kräften beim Stehen mit 3D LASAR-Posture
- Das Dynamic Vakuum System, einfach genial.
Viele von uns haben auf der Messe auch ihren eigenen Orthopädietechniker getroffen. Und das macht einen weiteren wichtigen Grund für so einen Messebesuch deutlich: Durch Information werden wir zu mündigen, aufgeklärten Patienten und werden in die Lage versetzt, kundige Gesprächspartner unserer Versorgungsspezialisten zu sein.
Anwesend war auch der Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation (BMAB), in dem einige von uns Mitglied sind, mit einem eigenen Stand. Das war ein Treffpunkt, an dem man immer wieder Bekannte aus dem gesamten Bundesgebiet treffen konnte.
Und nicht zuletzt war die Reise auch wieder ein schönes Gruppenerlebnis. Dazu trugen die von Sylvia ausgewählte Unterkunft und unser gemeinsamer Abend im Wirtshaus mit sächsischer Küche (noch dazu mit Fußball) bei.
Alles in allem war dies wieder ein schöner Höhepunkt im Leben unserer Selbsthilfegruppe.
Wir freuen uns schon auf die nächste Messe in zwei Jahren!