Unsere Selbsthilfegruppe beim Erste-Hilfe-Kurs (FreshUp)
Am Samstag, den 06.05.2017, haben sich 15 Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe in der Villa Donnersmarck zusammengefunden, um ihre Kenntnisse zur Ersten-Hilfe wieder auf den neuesten Stand zu bringen.
Frau Petra Pade, von der Johanniter-Unfall-Hilfe, die den Auffrischungskurs mit uns gemeinsam durchführte, hat in einer Kennen-Lern-Runde, die letzte Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs, sowie unsere Erwartungen an diesen Kurs abgefragt. Bei den meisten Teilnehmern wurde der letzte Kurs zur Fahrschulprüfung absolviert und das ist schon einige Jahrzehnte her.
Gewünscht wurde unter anderem das Thema: Rechtliche Belange, Grundlagen der Ersten-Hilfe auffrischen, Verhaltensregeln bei Diabetes (Über/Unterzuckerung), richtiges Vorgehen am Unfallort, bei Herzstillstand und Herzinfarkt.
Als Erstes sind wir den Ablauf der Rettungskette durchgegangen: Eigen- und Fremdsicherung, Notruf absetzen, Lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten, Rettungsdienst, Krankenhaus.Dabei haben wir auch die rechtliche Absicherung besprochen, für welchen Schaden Erstattungsansprüche gelten gemacht werden können.
Die Theorie war so weit besprochen, bevor es jetzt zur Praxis gehen sollte, gab es eine Pause mit Kaffee und belegten Brötchen.
Gerade für uns Amputierte ist es eine Herausforderung, jemanden aus einem Auto zu bergen und dann vielleicht am Boden knieend mit den erste Hilfe Maßnahmen zu beginnen.
Komme ich selber anschließend aus dieser Lage wieder hoch, oder versuche ich im Vorfeld noch andere Hilfe zu holen? Aber ich denke, man steht in dem Moment so unter Adrenalin, das man nur noch selber helfen möchte.
Um die sichere Lagerung bei Verletzten zu gewähren, haben wir die stabile Seitenlage (nach heutiger Sicht) erklärt bekommen und Udo war so nett und hat sich als „Verunfallter“ zur Verfügung gestellt. Anschließend durften wir das Gezeigte selber üben.
Da wir unter uns Amputierten einige haben, die unter einem Unfall ihr Bein verloren haben, gab es sehr reelle Schilderungen vom Unfallgeschehen und der Hilfe, die dann erfolgte. Es war für diejenigen, ein Flashback ihres eigenen Unfalls.
Und da wir schon am Üben waren, wurde danach die Herz-Lungen-Wiederbelebung an der Puppe geübt. Wie sich herausstellte, gar nicht so einfach. Denn wenn es tatsächlich zum Ernstfall kommt, die Herzdruckmassage mit je 30 Mal drücken und danach zweimal Mund-zu-Mund-Beatmung zu machen bzw. dauerhaft durch zu führen, erfordert viel Ausdauer und Kraft.
An Praxis haben wir zum Schluss noch den Druckverband erklärt und gezeigt bekommen.
Somit wären wir jetzt für den Ernstfall gerüstet und hoffen natürlich, dass wir nicht in die Lage kommen um unser Wissen einsetzen zu müssen.
Unser herzlicher Dank gilt der BKK-VBU Krankenkasse, durch dessen freundlicher finanzieller Unterstützung, dieses Projekt durch geführt werden konnte.
Melanie Wittke