Veranstaltungen 2015
farbig und unterstrichende Textzeilen beinhalten einen Bericht
Dezember
- Gruppentreffen 4.12.2015
- 4.12.2015 Weihnachtsfeier 2015 mit befreundeter SHG-Magdeburg und Techniker unserer Amputierten in der Villa Donnersmarck
- 13.12.2015 Besuch des tradionellen Weihnachtshauses in der Villa Donnersmarck zum 3.Advent 15-19 Uhr
November
- Gruppentreffen 6.11.2015
- Hr. Gründler- Handelsvertreter, ist Partner der Firma Julius Teufel und stellt uns Prothetische-Versorgungen vor.
- 11.11.2015 Besichtigung der OTB-Musterwohnung Berlin-Marzahn
- 13. / 14.11.2015 Pik Schulung im UKB-Berlin
- 24.11.2015 Besuch der Lehrakademie für Physiotherapie als Probanden
- 25.11.2015 Weihnachtsfeier mir befreundeter SHG in Magdeburg
Oktober
- Gruppentreffen 16.10.2015
- Frau C. Minding vom reha team vital referiert über Möglichkeiten der orth.Hilfsmittel-Versorgung
- Nordic-Walking = abgesagt =
- 2.10.2015 Veranstaltung mit Dagmar Marth + Sonny Theth in der Heilig-Kreuz-Kirche Berlin-Kreuzberg
- NachtKlänge 85 Poesie des Glücks http://ich-liebe-poesie.de
- http://sonnythet.de
- NachtKlänge 85 Poesie des Glücks http://ich-liebe-poesie.de
September
- Gruppentreffen 11.9.2015
- 17. / 19. 9. 2015 Informationsveranstaltung bei der Firma Ottobock in Duderstadt (Beinprothetik für Anwender)
August
- Gruppentreffen 21.8.2015
- Ausflug nach Magdeburg zu befreundeter SHG
Juli
- Gruppentreffen 10.7.2015
- 25.7.2015 Ab ins Beet
- Nordic-Walking zur Pfaueninsel
Juni
- Gruppentreffen 5.6.2015
- Peers-Beraterin Dagmar Marth referierte über das Pik-Projekt und SHG-Hilfe
- 13.6.2015 Aktivtag in Troisdorf
Mai
- Gruppentreffen 8.5.2015
- Referent der Firma Uniprox stellt neuen Liner vor
- 16.5.2015 Spargelessen in Werder
- Nordic-Walking zur Pfaueninsel
- 10.5.2015 Glückliche Melancholie - Besuch von einen Sonntag Nachmittag Konzert mit Dagmar Marth und Sonny Thet
April
- Gruppentreffen 10.4.2015
Vorstellung der neuen Webseite
März
- Gruppentreffen 13.3.2015
Bericht einzelner Mitstreiter über den Besuch der Lehranstalt der Physio-Therapeuten - Referentenvortrag einer Therapeutin zum Thema Phantomschmerz
- Teilnahme an der Auftaktveranstaltung " Inklusion" der AWO in Teltow
- 21.3.2015 Mitgliederversammlung des BMAB
Februar
- Gruppentreffen 13.2.2015
Projekte des laufenden Jahres wurden vorgestellt - Vortrag einer Sozialarbeiterin zum Thema Schwerbehindertenrecht und Anträge beim Versorgungsamt
- 27 / 28.2.2015 Amputierte als Probanden
Januar
- Gruppentreffen 16.1.2015
Bericht über die erste Peers Veranstaltung vom November
Absprachen wegen unserer Web-Seite wurden getroffen
Kassenbericht von 2014 wurde verlesen - Besuch eines Vertreters der Firma Endolite.
Vorstellung des neuen höhenverstellbaren Fuß "Brio", sowie andere Produkte der Firma - 19.1.2015 Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe für Amputierte
Gartenfest bei Christine und Klaus-Dieter am 25. Juli 2015
Selbsthilfegruppe – das klingt ja eigentlich so ernst. Und wir beschäftigen uns natürlich oft mit ernsten Themen. Wie lustig und ausgelassen eine Selbsthilfegruppe aber auch sein kann, haben wir am 25. Juli beim Gartenfest bei Christine und Klaus-Dieter gezeigt.
Wir waren eingeladen auf ihr Gartengrundstück am Mellensee, wo sie sozusagen ihr Sommerquartier haben. Datsche kann man das kaum nennen, denn es gibt zwei große Holzbungalows, hervorragend eingerichtet mit allem, was der Mensch im Sommer braucht.
Man sieht auf den ersten Blick, wie viel persönliche Arbeit darin steckt. Und da sind wir schon wieder beim Thema: denn diese Arbeit hat Klaus-Dieter trotz Amputation geleistet und dabei sein Handicap überwunden. Und vermutlich geht die Arbeit noch weiter, denn fertig wird eine solche Anlage ja eigentlich nie.
Die beiden Häuser stehen auf einem Riesengrundstück, umgeben von hohen Kiefern. Auf diese Kiefern haben wir im Laufe des Nachmittags und Abends öfters mit etwas Sorge geschaut, denn es war Sturm angesagt, ohne dass dieser genau lokalisiert wurde. Wir kamen aber glimpflich davon; ein paar heftige Böen haben die Äste zwar kräftig bewegt, dabei blieb es aber glücklicherweise. Auf dem Grundstück gibt es kaum eine Stelle, wo nichts wächst. Mit ihrem grünen Daumen hat Christine ein blühendes Paradies geschaffen, das kaum zu beschreiben ist. Schon oft hat sie Fotos dieses Gartens gezeigt; die Wirklichkeit ist aber noch viel schöner. Christine ist eine Meistergärtnerin.
Auf der Veranda im Schatten gab es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen – lecker!
Neben Haus- und Gartenbesichtigung konnte, wer wollte, seine Fähigkeiten bei Darts (Pfeile) erproben, denn es gab eine elektronische Dartscheibe.
Etwas lautstärker ging es beim Tischfußball zu. Der Kicker Tisch war oft umlagert.
Viel Gelegenheit zum Gespräch gab es für alle. So konnte man einige Gruppenmitglieder einmal etwas intensiver kennenlernen. Alle haben ja ihre Geschichte, und man kann voneinander lernen.
Viel Spaß und Spannung hat uns Sylvia mit ihrer Spieleinlage beschert. Manchmal ging das Würfeln und Weiterreichen der kleinen Geschenkpakete so schnell, dass mancher es gar nicht mitbekam. Zum Schluss hatten alle gewonnen – und hoffentlich jeder sein Wunschgeschenk. So viel Arbeit hat sich Sylvia gemacht! Danke dafür!
Später wurde der Tisch für das Abendbuffet aufgebaut und der Grill angeworfen. Der wurde heute eingeweiht, denn er war wirklich fabrikneu und noch glänzend.
Alle hatten ihren Beitrag geleistet und tolle Salate und sonstige Speisen mitgebracht. So kam eine schier unglaubliche Vielfalt von Geschmacksrichtungen zusammen.
Und Klaus-Dieter versorgte uns mit stetem Nachschub von Würstchen und Steaks vom Grill. Und wir haben wohl tüchtig zugegriffen, denn allzu viel ist wohl nicht übrig geblieben. Bei den Getränken waren die alkoholfreien Flaschen gefragt, denn viele mussten ja noch fahren.
Bis in den späten Abend haben wir zusammen gesessen und Spaß miteinander gehabt. Dann fanden sich die Fahrgemeinschaften wieder zusammen, und wir traten die Rückfahrt an.
Einen schönen Tag haben wir erlebt. Vielen Dank an Christine und Klaus-Dieter, die uns das ermöglicht haben!
Wolfgang Hahn
Besuch des Aktivtages in Troisdorf-Spich
Am 13.06.2015 fand zum 4. Mal in den Räumlichkeiten des Sanitätshauses Rahm- Zentrum für Gesundheit- in Troisdorf/Spich ein Aktivtag unter der Schirmherrschaft vom BMAB statt.
Da es für unsere Gruppe doch ein sehr langer Weg war und einige von uns seit dem Treffen des Bundesverbandes im März noch Gutscheine für eine Gehschulstunde besaßen, reisten wir bereits am 12.06. an. So hatten wir die Möglichkeit, das hochmodern eingerichtete Trainingszentrum für Menschen mit Handicap Prothe-o-fit zu testen. Sylvia hatte dazu für uns eine Trainingseinheit organisiert. Nun standen Sylvia, Herbert, Edda, Brigitte und ich im Gehschulraum. Wir wurden durch 3 Gehschultherapeuten betreut. Diese ließen sich als Erstes kurz erläutern, welche Art der Amputation bei jedem von uns vorliegt, wie wir versorgt sind und wo uns der Schuh drückt. Nachdem alles dargelegt war, wurde die Gruppe aufgeteilt und es ging an ein fast einstündiges Training. Dabei achteten die Therapeuten nicht nur auf unsere Stärken und Schwächen, welche sie gleich durch konkrete Tipps korrigierten, sondern sie erkannten auch prothetische Probleme und zogen gleich einen Techniker hinzu, der versucht war, diese vor Ort zu beheben. Nach dieser sehr intensiven Trainingseinheit waren wir reif für die Dusche. Allerdings war unser Testtag noch nicht zu Ende. Im Anschluss wurde bei jedem von uns noch ein 3-D-Rückenscan, den Sylvia ebenfalls für uns gebucht hatte, durchgeführt. Dieser wurde uns direkt erläutert. Nachdem wir auch damit alle „durch“ waren, ging es ins Hotel, wo wir uns endlich wieder „kultivieren“ konnten.
Frisch geduscht trafen wir uns dann im Frühstücksraum des Hotels und nach und nach fanden sich auch weitere Teilnehmer des Aktivtages ein.
Durch den BMAB waren für diesen Abend schon Tische im benachbarten Restaurant reserviert worden. Nach einem gemeinsamen Abendessen fanden dann schon am Vorabend des Aktivtages viele interessante Gespräche zwischen Gleichgesinnten statt.
Der eigentliche Aktivtag begann nach einem reichhaltigen Frühstück pünktlich um 10.30 Uhr in einem eigens für diese Veranstaltung errichteten Konferenzzelt. Die angereisten Gäste wurden zunächst durch die Geschäftsführer Meike Rahm und Klaus Meurer begrüßt. Diesen Grußworten schloss sich der Präsident des BMAB, Dieter Jüppner, an. Er dankte dem Zentrum für Gesundheit Rahm , dem angegliederten Prothe-o-fit, sowie den Ausrichtern der Veranstaltung Freedom, Össur und Otto Bock. Auch wies er nochmals auf die Notwendigkeit einer starken Interessengemeinschaft sowie auf das im August stattfindende Jugendcamp hin.
Im Anschluss seiner Rede fanden dann viele sehr interessante und informative Vorträge zu Themen wie Armprothetik, Versorgungstechnologien, neueste mikroprozessorgesteuerte Kniegelenke für Patienten mit niedriger Mobilitätsklasse, neue Fußsysteme, Hautpflege, Stumpf- und Phantomschmerzen, Bewegung mit Prothese, „Komplettlösungen“ sowie Rechtsprechungen statt.
Da nicht alle Vorträge für die Anwesenden gleichermaßen von Interesse waren, gab es auf dem angrenzenden Gelände diverse Informations- und Mitmachstände, wo jeder, auch nichtamputierte Gast, Erfahrungen sammeln konnte. Heißbegehrt waren die Segway-Mobile. Hier hatten alle viel Spaß und konnten sich austesten. Von Bedeutung waren ebenfalls die zur Verfügung stehenden „Walker“, auf denen vor Allem die „Zweibeiner“ testen konnten, wie es sich anfühlt, unterschenkelamputiert zu sein. Bemerkenswert fand ich hierbei, dass ich von meinem Mann auf gestellte Fragen plötzlich keine Antwort mehr erhielt, denn er musste sich so auf „das normale laufen“ konzentrieren. Befragt nach seinem Empfinden gab er zu, dass alles „ganz schön wacklig“ war.
Weiterhin gab es an diesem Tag die Möglichkeit, sich die Werkstätten, sowohl für die Prothetik, wie auch den Bereich der Orthopädieschuhtechnik zu besichtigen. Tief beeindruckt hat mich hier die „Silikonwerkstatt“. Hier konnte man naturgetreue Hände und Füße in Augenschein nehmen. Diesen Kosmetiken sah man nicht mehr an, dass es sich um Prothesenverkleidungen handelte.
Abschließend kann ich sagen, dass es eine rundum gelungene Veranstaltung war.
Ich möchte mich noch einmal beim BMAB als Schirmherr , sowie dem Gesundheitszentrum Rahm für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und der Organisation bedanken.
Kerstin Loeh
Spargel, wir kommen -
der Amputierten Treffpunkt Berlin-Brandenburg hat eingeladen.
Unser diesjähriges Spargel-Essen sollte ein großes Highlight werden. Wir trafen uns in Werder, genauer gesagt auf einem Obst-Hof auf der Elisabeth-Höhe. Es ist ein kleines malerisches Städtchen im Land Brandenburg, nahe Potsdam und Berlin. Umgeben wird es von der „Havel“, vielen Seen und natürlich Obstplantagen, soweit das Auge reicht. Diese sind für die Berliner die Obstversorger auf den Wochenmärkten und Ausflugsziel am Wochenende.
28 betroffene Amputierte aus 5 Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen) hatten den Weg zu uns nach Werder gefunden. Viele kennen sich schon seit Jahren: von den SHG's, den Mitgliederversammlungen des Bundesverbandes, den Gehschul-Reisen nach Andalusien, durch die Peers Ausbildung oder bestehenden Freundschaften.
Zur Mittagszeit mit großem Appetit trafen alle nach und nach ein. Einige Teilnehmer - u.a. auch mit Angehörigen - hatten Fahrgemeinschaften gebildet, andere holten wir von den Zügen am Bahnhof ab. Selbst unser „Ampu-Maskottchen“ Trixi (der kleiner Hund einer Mitstreiterin) war mit von der Partie. Da es auf der Glindower-Platte oft sehr windig ist, waren für uns Plätze in einem Zelt reserviert (glücklicherweise: später regnete es). Die Wiedersehensfreude war groß, und die ersten Erinnerungen von den Teilnehmer an der Gehschulreise im April wurden ausgetauscht.
Das Essen war reichlich und sehr lecker.
Auf diesem Obsthof wird das Obst nicht nur zum Essen geerntet, sondern es wird auch zu Wein und Obstbränden verarbeitet. Das neuste Produkt ist die eigene Herstellung von Whisky, die sich der Junior des Hofes zur Aufgabe gesetzt hatte. Der Senior gab uns im Zelt einen ausführlichen Bericht über die Familiengeschichte des Hofes. Hier arbeiten Angestellte und Familienmitglieder eng zusammen: u.a. beim Spargelstechen, bei der Erdbeeren-Ernte, der Versorgung des Hofladens sowie der Betreibung der kleinen Gaststätte.
Bei der folgenden Hofführung erhärtete sich konkret der Eindruck: hier saß die Chefin in einer Ecke der Sortier-Halle und schälte mal eben 100 kg Spargel. Für unsere arm-amputierte Freundin schälte sie - wie selbstverständlich – auch noch den Spargel zum Mitnehmen: Danke!!!
Der nachfolgende Gang zum Erdbeerfeld auf unebenem Gelände wurde hautnah zur „Gehschule“. Selbst als Ortsansässige habe ich viel Neues erfahren, z.B. werden Hummeln zum Befruchten der Erdbeerblüten eingesetzt, da sie auch bei weniger gutem Wetter fliegen. Vom Feld zurück wurden einige Obstweine verkostet (Himbeer-, Schwarze Johanna- und/oder Erdbeer-Wein). Sie waren sehr schmackhaft und wie Saft trinkbar. Achtung war aber bei der Trinkmenge wegen der Wirkung angesagt, um nicht den „kleinen Teufelchen im Kopf“ begegnen zu müssen.
Fazit und Gewinn dieses Treffens waren die zahlreichen unterschiedlichen Gespräche, insbesondere der Austausch über die jeweilige Prothesen-Versorgung. Es wurde gefachsimpelt, verglichen und wenn nötig auch das Hosenbein hochgekrempelt, um die Prothese zu zeigen und zu erklären.
Bauer Schultz bekam „große Augen“ und bekundete uns seinen Respekt, mit Prothesen so gut laufen zu können.
Glückliche Melancholie – geht das?
Ja, auch wer keinen religiösen Glauben hat, geht eher selten in eine Kirche, wenn man es dennoch tut, dann hat es einen Grund und den hatten wir. Als wir von Dagmar Marth die Einladung zu einem Sonntagnachmittag Konzert am 10.5.2015 erhielten waren wir neugierig.
Einige Mitstreiter unserer Gruppe trafen sich in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg und waren gespannt, was für ein musikalisches Intermezzo uns zwischen Frau Dagmar Marth und Herrn Sonny Thet erwarten würde. Die Kirche wurde 1885-1889 im neugotischen Baustil erbaut und im 2. Weltkrieg zerstört. 1952- 1959 wurde sie in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Seit ihrer Sanierung im Jahre 1995 ist eine kirchliche und weltliche Nutzung möglich. Witzig ist, dass es in der Kirche ein kleines Café gab, in dem sich jeder auch leckeren Kuchen schmecken lassen kann.
Als Sonny Thet auf seinem Cello zu spielen begann, breitete sich in der Kirche ein wohliges, entspannendes Gefühl aus. Die Musik bewegte sich zwischen Klassik, Jazz und Rock, was sich in seinem Spiel ausdrucksvoll wiederspiegelte.
Dagmar ist Sprecherin und spricht Gedichte und Balladen an diesem Abend mit Musikant Poesie. Es wechselten Musikstücke und Gedicht Interpretationen ab und ich glaube, es gab niemanden ohne Gänsehaut.
Hier haben sich zwei Menschen mit einem großen Kunstinteresse gesucht und gefunden. Beide sind grundverschieden, und dennoch zueinander passend. Ich habe noch nie jemanden mit einer so wohlklingenden Stimme Gedichte lesen gehört wie von Dagmar Marth und wann bekommt man die Texte auch noch vorgelesen? Einige Gedichte kannte jeder aus seiner Schulzeit und konnte vielleicht ein paar Zeilen leise mitsprechen. Die Poesie reichte von Kurt Tucholsky, Theodor Fontane, Christian Morgenstern über Berthold Brecht, Rainer Maria Rilke usw.
Zum Abschied begleitete Sonny Thet sie fast liebevoll auf dem Cello, leise zu „ Der Mond ist aufgegangen“.
Wer sind diese zwei Künstler?
Sonny Thet kam 1969 aus Kambotscha nach Weimar (DDR) um auf Wunsch des Prinzen Sihamak hier klassische Musik zu studieren. Wegen politischer Umstände ging er nicht mehr in seine Heimat zurück. Er gründete 1971, die in der damaligen DDR bekannte Musikgruppe Bayon. Er spielte Gitarre und Cello und der Umfang seiner Musikrichtungen ist sehr vielseitig. Sonny Thet hat das Vermögen mit seinem Cello tief zu berühren, es war oder ist ein echter Genuss ihm zuzuhören.
Dagmar Marth ist eine 56 jährige Frau, dessen Schicksal es nicht immer gut mit ihr meinte.
Als Diplomsportlehrerin verlor sie mit 27 Jahren bei einem Unfall ihren linken Arm und das linke Bein und das Leben war von einem auf den anderen Tag auf den Kopf gestellt. Sie hat lange gebraucht, um das Geschehende zu verarbeiten und steht jetzt seit vielen Jahren wieder voll im Leben, bzw. auf der Bühne. Nach ihrem Studium zur Stimm- und Sprachtherapeutin, was ihr jetzt bei den Gedichts- Lesungen zu Gute kommt, begann sie als Botschafterin von MyHandicap Menschen mit Amputationen zu beraten und zu unterstützen. . Sie macht anderen Amputierten wieder Mut und begleitet sie ein Stück in das neue Leben. Heute arbeitet sie als Peer Counselor im Projekt PiK , „Peers im Krankenhaus“ im Unfallkrankenhaus Berlin- Marzahn . Herr Eckhart von Hirschhausen ist Schirmherr des Projekts.
Sie will ihre Erfahrungen an andere weitergeben und ihnen helfen und Mut machen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihre Träume zu Leben.
Ihr Traum ist unter anderem die Bühne, und diesen Traum lebt sie!
Ein Stück Ruhe und Harmonie findet sie für sich, zu der doch sehr emotionalen Arbeit mit den amputierten Menschen, in der Kunst. Als Zuhörer haben mich ihre Stimme und ihre Ausdrucksweise sehr berührt und man merkt ihr schon die professionelle Ausbildung an.
Als göttliche Weisheit könnte man sagen: Arm und Bein nahm er mir und eine Stimme gab er mir.
Die gemeinsamen Auftritte mit dem wunderbaren Musiker Sonny Thet sind empfehlenswert!
Dagmar Marth hat 2014 eine CD aufgenommen im Auftrag der Carstens-Stiftung, die auch dort erhältlich ist. Sie trägt den Titel „Poesie der Achtsamkeit, mit Texten zum Innehalten und Schmunzeln, zum Verweilen und Erheitern.
Wir werden sicher ihr nächstes Konzert mit Musik und Poesie, mit dem Titel „ Die Poesie des Glücks“ in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin Kreuzberg am 02. Oktober 2015 wieder besuchen.
Warum soll man sich als Behinderter verstecken? Auch ein nicht kompletter Körper hat einen interessanten Geist.
Warum soll man nicht seine Talente und Fähigkeiten einsetzen, um andere Menschen damit zu erfreuen?
Warum trauen es sich so wenige?
Habt den Mut und geht an die Öffentlichkeit, lebt Euer Leben.
Wo kann man Sonny Thet und Dagmar Marth buchen? Die Website heißt www.Ich-liebe-Poesie.de, die E-Mail Adresse ist
Die diesjährige Mitgliederversammlung fand am Samstag, den 21.03.2015 in Köln-Troisdorf statt – für uns war es das zweite Mal der Teilnahme. Um eine entspannte Anreise ohne Zeitdruck zu haben, kamen – so wie wir - schon am Freitag, die ersten Teilnehmer. Beim gemeinsamen Abendessen wurden die ersten Neuigkeiten ausgetauscht, über die später in Berlin beim SHG-Treffen informiert wurde. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Troisdorf in das Orthopädie-Zentrum Rahm.
Nach kurzer Vorstellung der Gruppensprecher wurde die Frage gestellt, wer die Funktion des SHG Beirats beim Bundesverband übernimmt. Herr Müller von der SHG Aachen erklärte sich dazu bereit. Herr Jüptner, als Präsident des Vorstandes, gab danach einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über das Jahr 2014; über Ein- und Ausgaben wurde gesprochen, sowie neue Projekte vorgestellt.
Nach einer kurzen Mittagspause sprach der Geschäftsführer des Sanitätshauses Rahm zu uns und berichtete über die Behandlungsmöglichkeiten für Amputierte in seiner Einrichtung.Wir hatten dann die Möglichkeit, die Werkstätten und andere Bereiche des Sanitätshauses zu erkunden, z.B. den Bereich der Prothesenversorgung (u.a. vom Einsatz mit Silikon), aber auch das Angebot einer Gehschule. Beeindruckend war, dass für jede Prothesenversorgung ein 3D-Rücken-Scannen und eine Ganganalyse auf dem Laufband gehört, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Arzt, Techniker und Physiotherapeut arbeiten hier eng zusammen.
Der Gehschulbereich, ein Tochterunternehmen des Hauses, ist großzügig mit Treppen, Schrägen, Rampen und verschiedenen Boden-Untergründen ausgestattet. Dazu gehört auch ein Bereich für Kraft- und Fall-Training. Es drängte sich sofort der Wunsch einer Teilnahme an diesem Angebot auf.
Nach dieser Besichtigung fuhren wir ins Hotel und wurden kurz danach per Bus nach Köln gebracht, um an einer Stadtrundfahrt mit einer „kleinen Bimmelbahn“ teilzunehmen. Hier waren die Sitzmöglichkeiten für Prothesen-Träger zwar etwas grenzwertig, da die Beinfreiheit und Platz für Prothesen und Stützen sehr eingeschränkt war, was aber dem Spaß keinen Abbruch tat. Auch Herr Sonnenberg im Rollstuhl fand hier seinen Platz.
Bei der Ankunft am Domplatz mussten wir feststellen, dass der Weg zum Abendessen in der Braustube, doch ziemlich weit und anstrengend war. Über das Altstadtpflaster von Köln zog eine Karawane gehbehinderter Amputierter im Schneckentempo. (Unsere Vermutung: Diese Veranstaltung hatte sicher ein „Zweibeiner“ organisiert, der die Bewältigung von Gehstrecken und Hindernissen für Bein-Amputierte leider nicht berücksichtigt hat.)
Dennoch wurde es ein gelungener Abend bei Kölsch und zünftigem Essen.
Vielen Dank der Firma Össur, dem Sponsor dieses Abends.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen – nach Verabschiedung und Austausch von Telefon-Nummern – machten wir uns auf den Heimweg in den unterschiedlichen Richtungen.